Spitzen und Stickereien aus Adorf |
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Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Vogtland ein
Zentrum der deutschen und internationalen Stickereiindustrie.
Laut Plauener Spitzenmuseum gab es 1907 über 4.000 Firmen jeglicher
gewerblicher Form in diesem Industriezweig. Diese waren nicht nur in
und um Plauen bzw. im Raum Auerbach/Falkenstein angesiedelt. Auch in Adorf
gab es solche Firmen. Um 1860 errichtete der Plauener Unternehmer Goesmann in Adorf in der heutigen Goesmannstraße
eine Maschinenstickerei. Damit begründete er die Adorfer
Textilindustrie. |
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Rudolph Schmidt sen. beschrieb Herrn Goesmann
in seinen 1913 im Verlag Rudolf Neupert jun. in
Plauen veröffentlichten Plauenschen Jugenderinnerungen wie
folgt: „Herr Goesmann
trat im Februar 1844 als Kommis in unser Geschäft ein, erlangte in diesem
durch seine hervorragende Tüchtigkeit bald eine leitende Stellung und wurde
schließlich der Schwiegersohn seines Prinzipals. Fünf Jahre später, als mein
Vater sich zur Ruhe setzte, wurde Goesmann mit
meinem ältesten Bruder Teilhaber der Firma und gründete später in Adorf und
Plauen ein eigenes Geschäft, das mit der Firma G. F. Schmidt in
geschäftlichen Verbindungen blieb. Als Goesmann
unser Hausgenosse wurde, war er etwa 24 Jahre alt … Er war ein großer Mann,
mit edlen Gesichtszügen, lebhaftem Blick und kräftigem, von kurzgehaltenem
Vollbart umrahmten Kinn, dem man (er war in Osnabrück geboren) die friesische
Abstammung ansah.“ Ergänzende Recherchen ergaben, dass Friedrich Dietrich Goesmann am 30. Juni 1820 in Osnabrück geboren wurde.
Nachdem am 31. Dezember 1846 Friedrich Schmidt und Frau Louise die Verlobung ihrer Tochter Laura
mit Herrn Kaufmann F. D. Goesmann bekannt gegeben
hatten, heirateten sie am 30. Oktober 1847. F. D. Goesmann
verstarb am 17. Januar 1886 in Plauen. |
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F. D. Goesmann, Reproduktion eines Pastell-Portraits von 1853,
gemalt von G.L. Heubner aus dem Bestand des
Vogtlandmuseums Plauen |
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Firmenstandorte der
Fa. F. D. Goesmann, Adorf (große Ansicht, ehemals
Jahnplatz) und Plauen oben rechts (heute Nobelstraße) |
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Im Buch „Heimatkunde für die Schulen des Egerer
Bezirkes“ aus dem Jahre 1875 wird ausgeführt, dass die Firma Mechanische
Stickerei F. D. Goesmann in Roßbach zu den
hervorragendsten Fabrikfirmen des Ascher Bezirkes gehört. Fünf Jahre später annonciert die Fa. F. D. Goesmann
aus Plauen in der Gemeindezeitung für Asch und Umgebung, dass man wegen der
Überführung der Stickmaschinen von Roßbach nach Adorf das Gebäude in Asch
vermieten bzw. vorteilhaft verkaufen möchte. Die Anzahl der damals zu
überführenden Maschinen ist leider nicht bekannt. |
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Am 6. November 1891 lesen wir im Leipziger Tageblatt und Anzeiger
nachfolgenden Artikel zum 30jährigen Firmenjubiläum in Adorf. „Adorf, 5. November.
Die Firma F. D. Goesmann in Plauen hat vor 30
Jahren in unserer Stadt eine große Fabrik errichtet, worin gegen hundert
Stickmaschinen stehen können. Während dieser Zeit ist hier manches Stück Waare fertig geworden und mancher Arbeiter hat Lohn und
Brot gefunden. Der Inhaber des Geschäfts, Herr Gösmann
jun., feierte den Tag mit seinen Arbeitern durch Festmahl und Tanz im
Schützenhause. Der älteste Arbeiter, Heinrich Eduard Scherzer, der seit 30
Jahren in der Fabrik thätig ist, sowie noch zwei
andere, die 29 und 28 Jahre lang bei der Firma Beschäftigung fanden,
erhielten von Sr. Majestät dem König die silberne Medaille „Für Treue in der
Arbeit“, und Scherzer wurde durch seinen Arbeitgeber noch reichlich
beschenkt. Herr Gösmann hat schon manchen Arbeiter
im Stillen Wohlthaten erwiesen und ist bei seinen Leuten
sehr beliebt.“ |
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Im Werk „ Die Groß-Industrie des Königreich
Sachsen in Wort und Bild“ zweiter Teil aus dem Jahre 1893 wird zur Fa. F. D. Goesmann folgendes berichtet: „Heute beschäftigt
der Fabrikationsbetrieb, der in der Hauptsache nach Adorf verlegt ist, nicht
weniger wie 59 eigene Handmaschinen, an denen über hundert Arbeiter und
Arbeiterinnen thätig sind. Ein guter Teil des
Bedarfes wird außerdem durch Lohnstickerei außer dem Hause beschafft. Hierzu
gesellen sich noch ca. 40 Arbeiterinnen in Plauen, sowie eine große Anzahl
von Personen außer dem Hause. Der Betrieb ist derart geteilt, daß in Adorf lediglich die mit eigener Gasanstalt
versehene Stickereifabrik sich befindet, während in
Plauen die Ware appretiert und versandfertig gemacht wird. Auch das Kontor
und die Geschäftsleitung mit dem oben nicht mit inbegriffenen kaufmännischen
Personal sind in Plauen domiziliert.“ |
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Welche starke Stellung Adorf und die Fa. F. D. Goesmann
im Vergleich zu Plauen und Auerbach im Bereich der sich entwickelnden Maschinenstickerei
hatte, belegt nachfolgende Übersicht aus „Die Industrie des sächsischen
Vogtlandes“ aus dem Jahre 1884. |
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Im Gegensatz zu obiger Übersicht schreibt die Sächsische Elbzeitung
am 26. April 1882 folgendes: „Über den Aufschwung
der Stickereibranche im Voigtlande wird fortdauernd
nur Günstiges berichtet. Wer nur einigermaßen im Stande ist, sucht eine oder
zwei Maschinen zu stellen. So stehen jetzt in Adorf, Klingenthal,
Falkenstein, Schneeberg je 180, in Auerbach 160, in Plauen aber über 1.400
Stickmaschinen. Auch auf den Dörfern und den angrenzenden Ortschaften Böhmens
wird viel in dieser Branche gearbeitet.“ Ein Hinweis, dass die Entwicklung damals
sehr dynamisch gewesen sein muss. Auf dem Bild unten erkennt man das Fabrikgebäude am oberen linken
Bildrand. Um die Bereitstellung von Fachkräften für diesen neuen Industriezweig zu fördern, wurde am
5. August 1861 in Adorf i.V. eine
Stick- und Pointschule eröffnet. Die Schule
befand sich damals in angemieteten Räumlichkeiten auf dem Marktplatz
gegenüber dem damaligen Amtsgericht, heute eher als ehemalige Poliklinik
bekannt. Begonnen wurde mit 60 Schülerinnen im Alter von 10-14 Jahren. Zu
Michaelis 1866 wurde der Schulbetrieb wieder eingestellt. |
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Einen interessanten Einblick in die Arbeitsbedingen der
Beschäftigten der Stickerei F. D. Goesmann liefert
ein Artikel in der Zeitung „Vorwärts, Central-Organ der Sozialdemokratie
Deutschlands“ vom
11.7.1877. „Adorf, 1. Juli. Die
nachfolgenden Ziffern werden jedem Unparteiischen beweisen, dass es am
hiesigen Orte um die Lage der Arbeiter um nichts besser bestellt ist als an
anderen Orten und daß auch hier der Nothstand herrscht, denn es ist bereits eine Unmöglichkeit,
die Arbeitslöhne noch tiefer herabzudrücken. Es befindet sich hier die
mechanische Maschinenstickfabrik von D. Geßmann;
dieselbe beschäftigt etwa 80-84 Sticker und ebenso viele Mädchen. Fachmänner
werden nun wohl zugeben, daß die folgenden Lohnsätze
sehr niedrig sind: Für 1000 Stiche 5/4 Rapport 6 Ellen 1 M. 30Pf., 4/4
Rapport 8 Ellen 2 Mk., 4/4 Rapport 8 Ellen 3 Etagen 2 M. 90 Pf. ??? Nach dieser Berechnung verdient ein fleißiger
Sticker bei guten Mustern 12 M. pro Woche, wovon jedoch für das Fädelmädchen 5 M. abgehen; es bleiben dann noch der
Hungerlohn von 7 M., vorausgesetzt, wenn die ganze Woche über
gearbeitet wird. Gegenwärtig wird jedoch nur Dreivierteltag gearbeitet
und muß auch oft noch 2-3 Tage gewartet werden, bis
wieder ein neues Stück in Arbeit gegeben wird. Für ganz geringe Fehler wird
verhältnismäßig viel mehr abgezogen als der Ausbesserlohn beträgt. Wer länger
als dreiviertel Tage arbeitet, bekommt 1 M. abgezogen u. dgl. m. Ebenso wird
man in jeder Hinsicht schikaniert, es müssen z. B. die Maschinen ganz auseinander geschraubt und ausgeputzt werden, und muß dann erst wieder vierzehn Tage gearbeitet werden, bis
die Maschine im richtigen Gange ist. Die Vorgesetzten dieser Fabrik sind
bekannt als Sozialistenfeinde, denn bei der Reichstagswahl wurde ein Mitglied
des Wahlcomité’s wegen Austragen der Stimmzettel
aus der Fabrik entlassen. Die Herren scheuen sich auch nicht, das Gesetz zu
umgehen und beschäftigen Kinder von 7-12 Jahren. Daß
von Seite der Polizei hier nicht eingeschritten wird ist nicht zu verwundern,
da es sich blos um die Kinder der Arbeiter handelt.
Es darf auch Niemand erstaunen, daß die Väter ihre
Kinder schon so jung der verderbenbringenden
Fabrikarbeit preisgeben, da sie von ihrem Hungerlohn nicht leben können, und
deshalb von ihrer Familie so viel als möglich herauszuziehen bemüht sind.
Trotz dieser erschrecklichen Zustände konnte man hier noch keine Partei zu
Stande bringen, weil die Arbeiter hierorts im Allgemeinen noch zu indifferent
sind und weil der Anstoß von Außen durch einen
tüchtigen Agitator fehlt.“ Diese Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Mitarbeiter dürfte
für die Masse der Unternehmen damals üblich gewesen sein. Dabei spielte es
keine Rolle, ob es sich hierbei um Firmen der Textil- oder Perlmutterwarenindustrie
oder anderer Zweige handelte. Aus anderen Quellen ist bekannt, dass der
Organisierungsgrad der Arbeiter zu der Zeit im Vogtland noch sehr gering war
und viele Erzeugnisse in einem erheblichen Überangebot zu geringen Preisen
auf die Märkte gelangten. Dies hatte einen unmittelbaren Einfluss auf das
Lohniveau und die Arbeitsbedingungen. |
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1918 wurde die Stickereifabrik F.D. Goesmann von der Textilosewerke
und Kunstweberei Claviez AG gekauft und diente zur
Herstellung von Teppichen. Interessant, wie wenig Bäume damals in der
Umgebung der Stadt wuchsen. Deutlich erkennbar auch noch der alte
Straßenverlauf der heutigen Markneukirchner Straße. |
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Es ist schwer zu sagen, wie vielen Menschen dieser Industriezweig
damals Lohn und Brot gab. Im Adressbuch von 1904 finden wir neben einigen Stickereifirmen 81 Einträge von Lohnstickern und
Stickern. Im Adressbuch von
Emil Wolff aus dem Jahre 1914 sind es insgesamt 56 Einträge.
Damals wurden in den Adressbüchern nur die männlichen Haushaltsvorstände
aufgeführt. Frauen wurden nur als Witwen oder nur dann aufgeführt, wenn sie
einen eigenen Haushalt führten. Wir wissen, dass in der Stickereibranche
damals auch viele Frauen und Jugendliche als Fädlerin,
Aufpasserin oder in der Nacharbeit arbeiteten. Es ist sicherlich nicht
übertrieben, wenn man vor dem 1. Weltkrieg von mindestens 250-300
Beschäftigten in diesem Industriezweig ausgeht. Das Sortiment scheint sehr vielfältig gewesen zu sein. In
verschiedenen Firmenanzeigen im Adressbuch des Jahres 1896 stellen sich
einige Firmen als Produzenten eines breiten Sortiments von Stickereiartikeln vor. · Richard Bammler wirbt für Ein- und Ansätze, Tülle, Spitzen sowie
Konfektion wie Schürzen und Kinderkleidchen. · Heinrich Teichmann
ist auf Handstickerei für Monogramme und andere Sachen in weiß,
bunt sowie Seide spezialisiert. · Chr. A. Kolbe bietet
Seidenstickereien aller Art für Kleider, Châles,
Tücher, sowie Confections- u.
Tapisserie-Stickereien, Spitzen, Kragen etc. etc. an. Ein beachtliches
Sortiment! |
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1904 sind diese Firmen mit ihren gewerblichen Anzeigen im Adressbuch
nicht mehr vertreten. Agierten sie nicht mehr selbstständig am Markt? Waren
sie „nur noch“ Zulieferer für die großen Verleger und Unternehmen in und um
Plauen? Im Adressbuch von 1925 wird unter der Rubrik „Größere Werke“ nur noch
die mechanische Stickerei Ch. A. Kolbe aufgeführt. Laut Anzeige im Grenzboten von 1911 suchte die Stickerei Chr. A.
Kolbe Mädchen für Schiffchenstickmaschinen und H. Ed. Müller einen Käufer für
Stickmaschinen. Waren es eventuell veraltete Handstickmaschinen? |
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Durch die von Fabrikant Paul Kolbe, Sohn des Firmengründers
Christian August Kolbe, in der Jubiläumsausgabe des Grenzboten vom 24. 09.
1934 verfassten kurzen Firmengeschichte kennen wir einige Details zu seinem
Unternehmen. Der am 5.8.1843 in Leubetha geborene
August Kolbe war vor dem Aufbau einer eigenen Stickerei Sticker bei F. D. Goesmann in Adorf und in Kappel bei Chemnitz. 1874
verlegte er seine 1872 in Kappel gegründete Stickerei nach Adorf. Beim großen
Brand von 1883 verbrannten seine gesamten 13 Stickmaschinen im damaligen
Gasthaus „Blauer Engel“ am Standort der heutigen Sparkasse. In den Jahren
1883/84 wurde ein neues Fabrikgebäude am Schönecker Weg errichtet und
mehrfach erweitert. Die Weberei Gebrüder Uebel war
damals ein ernster Konkurrent in Bezug auf weibliche Arbeitskräfte. So wurde
1897 ein weiteres Fabrikgebäude mit 8 Handstickmaschinen in Mühlhausen
errichtet. Eine solche Handstickmaschine ist noch heute in der Schaustickerei
Plauen zu besichtigen. Im Jahre 1894 wurden in Adorf die ersten leistungsfähigeren
Schiffchenstickmaschinen aufgestellt. Bei Ausscheiden des Firmengründers im
Jahre 1910 beschäftigte das Unternehmen ca. 100 Mitarbeiter an 25 Hand- und
12 Schiffchenstickmaschinen. Weiterhin wurden diverse Heimarbeiter
beschäftigt. Im Jahre 1911 kamen die ersten Stickautomaten zum Einsatz. Sie
ermöglichten eine weitere wesentliche Steigerung der Produktivität. Eines der
Scherpunkte im breiten Sortiment des Unternehmens waren zu dieser Zeit
schwarze kunstseidene Spitzen. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges gab es nicht nur bei den Adorfer Stickereien einen herben Absatzeinbruch. Dieser
wurde in der Nachkriegszeit nie wieder aufgeholt. Im Jahre 1927 beschäftigte
das Unternehmen noch ca. 50 Mitarbeiter, darunter jeweils 3 Mitarbeiter mit
40- und 25- jähriger Betriebszugehörigkeit |
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Wie bekannt, war die Stickereiindustrie im
Vogtland jener Jahre ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ließ Plauen zu
einer Großstadt mit über 120.000 Einwohnern werden. Die Stickerei war aber
auch ein Industriezweig, die großen konjunkturellen Schwankungen unterworfen
war. Oft ernährte der Stickerlohn kaum die Familien
der vielen Lohnsticker. Belegt wird dies durch mehrere Schreiben des
Lohnstickers August Schreckenbach an den Stadtrat
zu Adorf. Da die Stickerei seine Familie nicht mehr ernährte, beantragte er
für sein Haus Elsterstraße 334 B (heute Elsterstraße 58) eine
Schankkonzession für eine Sommerrestauration. Diese wurde ihm über 20 Jahre
verwehrt. Als Pächter der „Deutschen Flotte“ und der Garküche/Goldener Stern
konnte er dann doch noch in diesem Bereich tätig werden. Wie lange er noch
als Sticker arbeitete ist nicht überliefert. |
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Wie ging es mit der Stickerei Ch. A. Kolbe nach dem 2.
Weltkrieg weiter? Wer oder was war der Adorfer Maschinenstickerverein? Er traf sich am 25.Februar 1911
in der „Deutschen Flotte“, heute den Adorfern eher
unter dem ehemaligen Pilspub MAXX bekannt, in der Hohestraße 27 zur
Hauptversammlung. |
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Gibt es in dem einen oder anderen Kleider- oder Wäscheschrank noch
heute ein Stück aus guter Adorfer Spitze/Stickerei?
Wer kann noch etwas zu diesem Kapitel Adorfer
Industriegeschichte berichten? |
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Vielen Dank an die Herren Brunner aus Adorf und Brütting
aus Plauen für die ergänzenden Informationen und die Unterstützung bei den
Recherchen. |
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Fotos aus der Blütezeit der Stickerei in
Adorf liegen mir leider nicht vor. Dank Siegfried Brückner/Remtengrün können wir sehen, wie im Jahre 1969 durch
geschickte und fleißige Frauenhände und mit Unterstützung einiger männlicher
Kollegen in Adorf eine Vielzahl unterschiedlicher filigraner Produkte auf
betagten Stickmaschinen aus Plauen in Adorf entstanden. Für mich sind diese
Maschinen nach wie vor ein Wunderwerk der Mechanik. Auf nachfolgenden Fotos
können wir sehen, wie noch per Hand mit einem Pantographen das Muster von
einer Zeichnung abgenommen und die entsprechende Automatenkarte für die
Stickmaschine hergestellt wurde. Weiterhin sehen wir, auf welchen Maschinen
die Muster gestickt wurden und wie die gestickte Ware bei Bedarf ausgebessert
wurde. |
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Wie durch Zufall fotografierte er auch einen
Wimpel zum 25jährigen Jubiläum des Sticker-Vereins Adorf aus dem Jahre 1907. Das 25jährige Stiftungsfest wurde mit
Festumzug, Bannerweihe, Konzert, Theater und Ball gefeiert. Damaliger
Vereinsvorstand war A. Schreckenbach, der Herrn Fr.
Merker als Gründungsmitglied des Vereins ein Ehrenmitgliedsdiplom
überreichte. Wo wird obiger Wimpel nach dem Ende der
Stickerei in Adorf geblieben sein? |
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Klaus-Peter Hörr Oktober 2018 Aktualisierung: August 2019, März 2020, August 2020, Februar 2024 |
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